Text und Foto: Brigitte Jabor.
Dass Segelflieger Sonnen- und Windenergie zur Ausübung ihres Sports nutzen ist bekannt. Um auch Sonnenenergie anderweitig zu nutzen hat der Aero-Club Esslingen (ACE) vor einigen Jahren eine Solaranlage auf dem Dach der Flugzeughalle installiert. Als neuester Beitrag zur Senkung des Energieverbrauchs stand die Sanierung des Clubheims auf dem Programm. Die Sanierung war nur durch viele hundert Arbeitsstunden der Mitglieder und durch einen Zuschuss des Landes aus dem „CO2-Minderungsprogramm für Vereine“ im Förderprogramm KLIMASCHUTZ-PLUS möglich. Zusammen mit einem Fachbetrieb stand zunächst die komplette Erneuerung der Flachdachdämmung und –Abdichtung an. Viele Tonnen Kies mussten bewegt und gereinigt werden bevor die alte Dämmung, die teilweise durchfeuchtet war, durch eine deutlich bessere Dämmung ersetzt werden konnte. Nach Entfernung der alten Holzfassade zeigte sich ein zum Teil von Siebenschläfern zerfetztes Dämmmaterial. Ein inzwischen gut eingespieltes Team installierte die neue, verstärkte Dämmung mit Mineralwolle. Die darauf angebrachte neue Holzverkleidung besteht aus wetterbeständiger Douglasie, so dass auf einen Anstrich künftig verzichtet werden kann. Neue Fenster mit Dreifach-Wärmeschutzverglasung und die neuen vorgesetzten Rollladen senken den Wärmeverlust gegenüber dem bisherigen Rollladenkasten-System auf einen Bruchteil. Mit der Installation einer neuen gedämmten Eingangstür wurden die aufwendigen Sanierungsarbeiten noch vor dem Wintereinbruch abgeschlossen.
Durch die Sanierung werden in etwa 50 Prozent der Energie für die Heizung eingespart. Die Solaranlage produziert rund dreimal so viel Strom wie jetzt noch für die Heizung benötigt wird. Die Energiemenge des Solarstroms deckt nicht nur den Heizstrombedarf und den Strombedarf für die Werkstatt und das Clubheim. Er erzeugt auch einen Überschuss, der etwa dem Treibstoff-Verbrauch der vom Verein betriebenen Motorflugzeuge entspricht. In der Gesamtbilanz ist festzuhalten, dass der ACE rund 70 Prozent der für den Betrieb des Fluggeländes und seiner Flugzeuge verbrauchten Energie aus erneuerbarer Energie erzeugt. Ein durchaus erfreuliches Ergebnis für den Verein und ein guter Beitrag für die Umwelt. Erfreulich ist auch, dass sich die Siebenschläfer nach ihrem Erwachen aus dem Winterschlaf auf neue schicke, von der ACE-Jugend gebaute Siebenschläfer Häuser freuen können. So bleibt die neue Clubheim-Fassade von ihnen (hoffentlich!) verschont.