Der Aero-Club Esslingen e.V. (ACE) nimmt Abschied von Dieter Hüttner, der Ende April, wenige Wochen nach einer Herzoperation verstarb. Mit Dieter verliert der Aero-Club ein Gründungsmitglied, einen über die Grenzen hinaus – auch als „Murphy“ und „Delta Hotel“ – bekannten, umtriebigen und engagierten Fliegerkameraden.
Dieter Hüttner wurde 1935 in Esslingen geboren. Schon in frühen Jugendjahren wurde er vom Fliegervirus befallen. Seine fliegerische Laufbahn begann 1955 mit Gummiseil-Starts auf SG38 auf dem Messelberg und in Breithülen, da dem ACE kein eigenes Fluggelände zur Verfügung stand. 1957 erhielt er den Luftfahrerscheins Klasse 1, wenig später die Silber-C und Gold-C. Im Jahr 1964 flog Dieter drei 300km-FAI-Dreiecke auf Ka8; im selben Jahr qualifizierte er sich für die Landesmeisterschaft. In den 70er-Jahren stand sein Name oftmals ganz oben in der ACE-Mannschaftswertung zum Hornberg-Preis. In dieser Zeit erwarb er als einer der ersten im Verein den dritten Diamanten und flog das erste 700km-Dreieck vom Jägerhaus aus. Mit dem Kauf eigener Flugzeuge wie St.Cirrus, M.Nimbus, Ventus und zuletzt St.DiscusT, standen für Murphy fliegerisch alle Möglichkeiten offen. Eine beispiellose Unterstützung hatte der dabei von seiner Ehefrau Lies, die ihn auf den Flugplätzen und bei allen Wettbewerben betreute. Mit dem Titel „Deutscher Meister“ in der Standard-Klasse wurde Murphy Mitglied der Nationalmannschaft. Damit war der Grundstein für weitere Erfolge gelegt: Deutscher Meister in der 18m-Klasse, Vize-Weltmeister bei der Motorsegler-Weltmeisterschaft in Issoudon/ Frankreich, Vize-Europameister in der 18m-Klasse in Rieti/Italien. Als Betreuer und Helfer bei der Segelflug-WM in Benalla/Australien mitgereist, flog Murphy nach Abschluss der WM im australischen Tocumwal das „1000-Kilometer-Diplom“. Mit der Auszeichnung „Sportler des Jahres 1990“ in Esslingen, vergrößerte er seine bis dahin schon umfangreiche Pokal- und Urkunden-Sammlung. Schon früh reizte Murphy auch der Wandersegelflug. So flog er 1989 mit baden-württembergischen Spitzenpiloten von der Hahnweide in 17 Tagen durch Frankreich über die Pyrenäen nach Spanien und wieder zurück. Später sollten mehrere Wandersegelflüge mit Vereinskameraden vom Jägerhaus aus folgen. Er war im Verein auch die Triebfeder für das Bundesliga-Fliegen. Viele vordere Plätze in der Vereinswertung der 1. Bundesliga gehen auf sein Konto. Lebhaft und gestenreich wusste er von seinen Flügen zu berichten. Seine Funksprüche: „Die Delta Hotel ist….“ sind nun für immer verstummt. Wir trauern mit den Kameraden der Fliegergruppe Waiblingen, zu der Murphy eine enge Verbindung pflegte, um unseren geschätzten und großartigen Leistungspiloten und werden die lange gemeinsame Zeit in dankbarer Erinnerung behalten.